Mehr als 7.700 Menschen in Bremen haben im April 2021 konkrete Maßnahmenideen in vier Maßnahmenfeldern bewertet. Alle im Voting dargestellten Maßnahmen resultieren aus der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP), die durch einen Projektbeirat begleitet wird. In diesem sind neben der Verwaltung die verkehrspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen, Verbände und weitere Institutionen vertreten.
Durch die Einbeziehung einer erweiterten Öffentlichkeit konnten die in den Fachgremien entwickelten Ideen und Vorschläge nochmal mit den Vorstellungen vieler Menschen in der Stadt abgeglichen werden. Umgekehrt haben die an der Bremer Verkehrsentwicklung Interessierten so die Möglichkeit, sich ein Bild über die Umfänglichkeit und Komplexität der Planungen zu machen.
Tendenzen, Widerstände, Zustimmungen … die Ergebnisse aus der öffentlichen Maßnahmenbewertung werden im Projektbeirat weiter erörtert.
Die Ergebnisse und Hinweise aus dem Voting fließen ein in das Handlungskonzept des Verkehrsentwicklungsplans, das nach Beschluss durch die politischen Gremien auch hier veröffentlicht wird.
5928 Teilnehmende haben eine Angabe zur Postleitzahl ihres Wohnsitzes in Bremen gemacht. Besonders häufig nahmen die Bewohner:innen der Postleizahlgebiete 28203 (625 Teilnehmer:innen), 28199 (499 Teil-nehmer:innen) und 28201 (472 Teilnehmer:innen) teil. In den Postleitzahlgebieten in Bremen-Nord nahmen hingegen jeweils unter 100 Personen teil.
6.468 von 7.726 Personen haben Angaben zum Alter gemacht (84%). Die Beteiligung ist in den drei Altersclustern zwischen 18 und 65 Jahren annähernd gleichmäßig stark ausgeprägt. Die unter 18-Jährigen und über 65-Jährigen sind im Vergleich zur Bremer Altersstruktur unterrepräsentiert
Siehe hier, welche Maßnahmen für einen stadtverträglichen Verkehr wie bewertet wurden.
Im Wesentlichen verfolgte die Maßnahmendarstellung mit Bewertungsoption unter bremen-bewegen.de zwei Zielrichtungen:
Was passiert mit den Ergebnissen aus dem Voting?
Tatsächlich sind mit gültigen Votings von 7.726 Menschen erste Tendenzen und Meinungsbilder ablesbar. So war im Bereich „Parken in Quartieren” die grundsätzliche Befürwortung von Parkgebühren deutlich, sowie im Bereich „Mobilität in der Innenstadt” die große Akzeptanz vor allem jüngerer Zielgruppen zu allen Maßnahmen, die alternative und umweltfreundliche Verkehrsarten für die Innenstadtentwicklung in den Fokus nehmen.
Die Ergebnisse aus der öffentlichen Maßnahmenbewertung werden im Projektbeirat weiter erörtert. Im Juni 2021 wurden die Ergebnisse und Hinweise aus dem Voting in einem Entwurf für das Handlungskonzept der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau veröffentlicht.
Wo klare Tendenzen in Bezug auf die Wichtigkeit von Maßnahmen für viele Menschen in der Stadt erkennbar sind, können diese priorisiert und ihre Umsetzung vorgezogen werden. Entscheidungen zur Maßnahmenumsetzung werden nicht aufgrund des Votings gefällt, aber getroffene Entscheidungen können durch die Ergebnisse des Votings bestätigt oder forciert werden.
Was das Voting nicht leistet
Das Voting ist nicht repräsentativ, es handelt sich nicht um eine Meinungsumfrage, bei der alle Stadt- und alle Bevölkerungsteile entsprechend der Struktur der Stadt Bremen abgebildet sind. Die Beteiligung war – wie alle Beteiligungsformate - freiwillig und offen, die Rückläufe entsprechend nicht steuerbar. Insofern werden die Ergebnisse als Tendenzen gewertet. Gleichzeitig sind diese aber in Teilen so deutlich (und auch logisch nachvollziehbar), dass sie dennoch wertvolle Hinweise für die Akzeptanz und den Fortgang der Maßnahmenumsetzung liefern. Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, der VEP-Projektbeirat sowie alle politischen Entscheidungsträger sind sich dieser Lesart des Votings bewusst.